Elektrischer und nachhaltiger Tourismus: Ladestationen bieten Hotels und Städten die Möglichkeit einer Verbesserung ihrer Dienstleistungen

Die Reisebranche ist in den letzten Jahren wesentlich komplexer geworden. Reisende sind zunehmend anspruchsvoller und wollen an sie angepasste, flexible Dienstleistungen, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Außerdem sind sie dank des Internets bewusster und über die vielen Möglichkeiten besser informiert, die ihnen zur Auswahl stehen. So können sie schon im Vorfeld herausfinden, ob ein Hotel oder ein Urlaubsort ihren Vorstellungen entspricht.

Zusatzleistungen werden so zum eigentlichen Unterscheidungsmerkmal, das Reisende zur Auswahl eines bestimmten Beherbergungsbetriebs oder eines bestimmten Reiseziels motiviert.

Unter den verschiedenen Strategieansätzen im Tourismus spielt E-Mobilität eine entscheidende Rolle und schafft einen echten Mehrwert. Einrichtungen und Orte, die sich für einen Fokus auf Elektrotourismus entscheiden, bieten eine Zusatzleistung, indem sie eine konkrete Antwort auf die Bedürfnisse einer wachsenden Zahl von Reisenden und Touristen geben, die routinemäßig E-Mobilität für ihre Reisen nutzen. 

WARUM ELEKTRISCHES AUFLADEN ANBIETEN?

Immer mehr Menschen entscheiden sich während ihres Aufenthalts für eine umweltbewusste Unterbringung, egal ob sie auf Geschäfts- oder Urlaubsreise sind. Diese mit der Zeit steigende Nachfrage kann sehr einfach von Beherbergungsbetrieben durch die Montage von Ladestationen für Elektroautos erfüllt werden.

Abgesehen davon, dass sie Reisende anziehen und die Kundenbindung stärken, indem sie einen Service bieten, der bald so unverzichtbar sein wird wie Wi-Fi, sind Ladestationen eine effektive Wahl zur Förderung umweltbewusster Mobilität. In einer Zeit, in der die Umweltkrise weltweit ein großes Problem darstellt, ist das Streben nach Nachhaltigkeit eine entscheidende Herausforderung für jede Branche.

Als Beweis für dieses Bewusstsein richtet Italien seine Aufmerksamkeit auch auf die Entwicklung des E-Tourismus, da es diesen als ein Werkzeug zur Verbesserung seines Unterkunftsangebots mit voller Rücksicht auf die Umwelt betrachtet.

E-TOURISMUS: ITALIENISCHE INITIATIVEN

Die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen zeigen deutlich, dass man in Sachen Tourismus und E-Mobilität einen zweigleisigen Ansatz verfolgt. Im Jahr 2018 haben das Ministerium für Kulturgüter und Tourismus und Enel eine Vereinbarung zur Entwicklung der Nutzung von Strom für den Touristikverkehr unterzeichnet. Bis Ende 2022 werden in den italienischen Kulturhauptstädten etwa 14.000 Ladestationen für Elektrofahrzeuge zur Verfügung stehen, die alle auf der neuesten Technologie basieren. Das Ziel: die Luft- und Lärmbelastung in touristischen Zielgebieten zu reduzieren.

Dank solcher Vereinbarungen werden immer mehr Initiativen von einzelnen Städten ergriffen, um das Potenzial von E-Mobilität als Marketinginstrument für ihre Region zu nutzen. Die Stadt Sirolo, im Herzen des Regionalparks Conero, hat 14 Ladestationen einrichten lassen. Und die Region Latium hat eine öffentliche Ausschreibung über 10 Millionen Euro für die Sanierung und Nachhaltigkeit von Küstengebieten bekannt gegeben, die 24 Städte umfasst. Zu den Finanzierungsprojekten gehören Ladestationen für Elektroautos und Ladepunkte für E-Bikes. Der Plan zielt darauf ab, das Image der Latium-Küste zu verbessern und „die Attraktivität der Orte in Übereinstimmung mit den Prinzipien des Umweltschutzes zu steigern“. Die Idee ist also, einen Service für Bürger und Touristen zu bieten, der den Bedürfnissen eines Naturschutzgebietes entspricht. Im Jahr 2017 definierte die Region Lombardei eine Strategie, die darauf abzielt, den Einsatz von Elektrofahrzeugen zu steigern und die Ladeinfrastruktur auszubauen. Mehrere Gemeinden und Städte in der Lombardei bieten jetzt innovative Carsharing-Systeme, bei denen die gemeinsame Nutzung eines Elektrofahrzeugs durch die lokalen Behörden und Bürger erfolgt.

ITALIENISCHE HOTELS UND E-MOBILITÄT

Wenn es für einen touristischen Ort unerlässlich ist, eine Ladestation zu haben, ist es umso wichtiger, dass ein Hotel über eine solche verfügt. In Italien gibt es bereits mehrere Hotels, die mit Ladestationen ausgestattet sind, mit einer höheren Konzentration im Norden und in der Region Trient-Südtirol.

Die Fachverbände selbst können der Entwicklung des E-Tourismus einen erheblichen Schub verleihen. Federalberghi Cervia hat zum Beispiel ein Pilotprojekt zur Einrichtung von Ladestationen in Beherbergungsbetrieben in Riccione gestartet.

Fazit ist, dass die Zukunft des Tourismus auch von der E-Mobilität abhängt.

Alessia Varalda